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Festgefahren in Albanien

Auf der Suche nach einem Telefonshop indem wir uns eine Datenkarte für Albanien kaufen wollten sind wir in den Ort Koplik hinein gefahren. Es ist ein kleiner Ort mit ca 4.000 Einwohnern. Wir befuhren die Hauptdurchgangsstraße und sahen einen Vodafone-Shop. In Albanien hält man nix vom ordentlichen parken. Viele stehen halb in den Lücken oder in der zweiten Reihe. Die Straße war auch nicht besonders breit. Für unseren WoMo war da keine Parklücke zu entdecken.

Auch gab es keine Hinweise auf einen Parkplatz. So entschlossen wir uns zu wenden und zurück zu fahren und in zweiter Reihe wie die Einheimischen es machen zu parken. Olaf sollte in den Shop gehen und ich sollte die Stellung im Wagen halten. So weit so gut.

Um zu wenden fuhren wir in eine Gasse, aber anstatt gleich nach dem Einfahren irgendwie rückwärts wieder raus zu kurven sind wir ein Stück hoch gefahren. Leider war die Gasse von beiden Seiten mit Autos zugeparkt und entpuppte sich dann auch noch als Sackgasse ohne Wendehammer.

Irgendwie mussten wir hier wieder raus. Ein Stück rückwärts und dann sind wir links in ein weitere Gasse eingefahren um aus dieser rückwärts heraus zu drehen um in Fahrtrichtung Hauptstraße zu gelangen. Das mißlang total, da wir nicht sehen konnten, dass rechts von der Einfahrt ein tiefer Absatz war, in den wir auf keinen Fall hineinfallen durften. Kurbel hin Kurbel her. Festgefahren.

Dann haben wir die Flucht nach vorne angetreten. Ich bin die Gasse hoch gelaufen und diese endete in einem Hinterhof auf dem ich die Chance des Wendens erhofft hatte. Olaf fuhr los und das erste Hindernis was wir nicht beachtet hatten war ein Feigenbaum mit tief hängenden Ästen. Olaf ist mit Gewalt da durch. Das hat geknirscht.

Dann sind wir auf den Hof gefahren und haben versucht zu wenden, was doch nicht gelang. Kurze Zeit später standen 4 Albaner mit im Hof. Diese kamen aus einem Laden zu dem der Hof gehört. Wunderten sich zu Recht. Schauten aufs Kennzeichen und freuten sich. Einer von ihnen spricht recht passabel deutsch.

Zuerst waren wir etwas verhalten. So zwei deutsche Greenhorns in einem Hinterhof in Albanien mit 4 fremden Menschen machte bei mir leichtes Magengrummeln. Die Jungs waren jedoch total hilfsbereit. Wir kurbelten und kurbelten und es passte nicht. Ein Wagen der dort parkte stand im Weg. Der Besitzer wurde fix angerufen, der kam auch sofort und fuhr den Wagen weiter Richtung Gebäude. Raus aus dem Hof kam ja keiner mehr, weil wir mit unserem Geschoss alles blockierten. Letztendlich hat der Albaner, der deutsch spricht, das Steuer übernommen. Es wurden alle 3 Autos, die im Hof standen weiter Richtung Haus geparkt und es musste ein Stapel alter Fliesen weggeräumt werden und der im Hof stehende Baum musste ein paar Äste lassen.

Die Fliesen mussten weg…

Nach über einer Stunde haben wir den Wagen gewendet bekommen. Der Albaner hat den Wagen zur Straße rausgefahren wobei wir wieder unter den Feigenbaum durch mussten. Augen zu und durch. Dann stand unser Schätzchen schick geparkt in Fluchtrichtung in der Gasse. Geschafft. Das war eine Aufregung.

Nach der Aktion ist der deutsch sprechende Albaner mit uns zum Vodafone-Shop gegangen und danach hat er uns in sein Café in dessen Hinterhof wir gelandet sind zum Kaffee eingeladen. Wir haben uns noch eine Stunde sehr nett unterhalten. Über seine Flucht 1991 aus Albanien nach Deutschland, über seine Rückkehr, seine Tochter und seinen Sohn, die beide in Holland studieren, seine Frau, die Lehrerin ist und gerade die Kinder in Holland besucht und über dies und das. Es war toll. Der Kaffee war super lecker.

Auf dem Hinterhof vom Café Kopliku sind wir gestrandet 😳

Immer wieder mussten wir über die Aktion lachen und den Kopf schütteln. Insbesondere als er uns seine Sicht erzählte wie er und sein Mitarbeiter den großen Wagen im Hof stehen sahen und dachten „was macht denn der LKW dahinten im Hof“. Wobei diese Aktion großes Potential hatte das WoMo zu schrotten.

Die Nacht haben wir auf einem Campingplatz verbracht, der eigentlich schon geschlossen hatte, wo wir und noch ein WoMo aus Spanien gegen eine kleine Gebühr von 2,30 EUR Stromgeld standen. Der Campingplatz war mit einem Tor gesichert und eine Security war auch anwesend. So haben wir entspannt dort die Nacht verbracht.

Unser Nachtplatz
Schöner Campingplatz am Skardarsko See
Relax
Blick vom Ponton

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