Ein wenig Wehmut schwebt über die Abreise von Krk. Der Campingplatz „Bor Autocamp“ in Krk ist ein schöner Platz mit viel positiver Energie. Dort lebt und arbeitet die Familie in mehreren Generationen und es wird mit Herz und Liebe geführt.
Wir haben am Ende unseres Aufenthaltes uns noch einmal deren Anlage zur Gewinnung von Olivenöl angeschaut und wurden wie bei unserem ersten Schauen mit offenen Armen empfangen. Begeistert wurde uns die Anlage gezeigt und erklärt.
Die Anlage wurde 2017 erstellt und es werden nicht nur die eigenen Oliven zu Olivenöl verarbeitet, sondern auch die von anderen Olivenbaumbesitzern. Jeder bekommt aus seinen eigenen Oliven das Öl. Aus 100 kg Oliven werden ungefähr 10 bis 12 Liter Olivenöl gewonnen.
Jetzt ist Erntezeit und es ist viel zu tun. Die Familie hat das Bestreben die Oliven eines jeden spätestens 24 Stunden nach der Ernte zu Olivenöl verarbeitet zu haben. Das bedeutet auch mal eine Nachtschicht.
Der Rest, der beim Pressen übrig bleibt wird aufs Land gebracht und kompostiert. Dies soll sich ändern. Es gibt die Möglichkeit die Olivensteine vom Rest zu trennen und dies kann dann zum Heizen wie Pellets verwendet werden. In solch eine Anlage soll demnächst investiert werden. Ich finde ein tolles Projekt.
Ich hätte noch länger zuschauen können, aber irgendwann muss es dann ja mal losgehen zu unserem nächsten Ziel, dem Nationalpark Plitvicer Seen.
Wir verließen die Küstenregion Richtung Zagreb und der mediterrane Flair verschwand sobald wir in höhere Lagen kamen. Die Landschaft ist stark bewaldet und es sind kaum Ortschaften von der Autobahn aus zu sehen. Nachdem wir von der Autobahn abgefahren waren und uns dem Nationalpark näherten kamen wir in erste Ortschaften, die sehr desolat wirken. Die Häuser unverputzt und wenn verputzt ohne Anstrich. Auch die Kirchen weisen starke Anzeichen des Verfalls auf.
Wir kamen in ein Dorf indem über die Hälfte der Häuser verfallen oder verlassen mit kaputten Wänden und Fenstern waren. Andere Häuser waren verrammelt. Nur wenige wirkten bewohnt. Dieses Bild begleitete uns die nächsten 30 km. Erst als wir näher an den Nationalpark kamen wurden die Häuser gepflegter. Hier profitieren die Einwohner vom Tourismus. Viele bieten Zimmer und Apartments an.
Wir sind auf einem kleinen, sehr neuen und modernen Campingplatz direkt am Nationalpark unter gekommen. Den späten Nachmittag habe ich genutzt, um Wäsche zu waschen. Hier gibt es auch einen Wäschetrockner, auf den wir angewiesen sind, da wir keine Wäschespinne haben und mehrere Meter Wäscheleine sich nicht so einfach auf den Plätzen spannen lassen.
Zum Abendessen gab es eine Gemüseeierpfanne und dazu einen Montepulciano d‘abruzzo. Der war noch im Fundus der mitgenommenen Lebensmittel und musste weg um Platz für hiesige Weine, die wir auf unserem Weg aufsammeln, zu machen.
Morgen gehen wir wandern. Darauf freue ich mich schon.



