Wir haben die letzte Woche auf einem Campingplatz im Außenbezirk von Split in Stobrec verbracht. Ein Rückblick und das Nachspüren über die Frage wie und wo ich mich in einem fremden Land aufhalte.



Der Campingplatz liegt ca. 5 km vom Hafen von Split entfernt, eingebunden in einen kleinen eigenen Hafen und der Ausfallstraße aus Split heraus. Dadurch ist ein Grundrauschen von Verkehrslärm immer vorhanden durchbrochen von (wie Olaf schon berichtete) mega lauten Motorrädern, die ihren Gashahn voll aufdrehen und ihre Auspuffanlagen zum Glühen bringen. Wir hatten einen Platz in der ersten Reihe am Strand, der auch von der Sonne verwöhnt wurde.

Auf dem Platz ein ganz internationales Publikum (Österreicher, Estländer, Franzosen, Finnen, Engländer, Holländer, Slowenen usw.) Viele im Urlaub, andere im Sabbatical und einige, die dort Überwintern. Unsere Form zu Reisen ist die Ausnahme. Alle gut situiert und gut geschützt auf dem Campingplatz und im eigenen WoMo oder Wohnwagen. Irgendwie eine „Gated Community“.
Die Menschen mit denen wir in Kontakt gekommen sind, sind sehr nett, hilfsbereit und unterwegs mit ihren eigenen interessanten Geschichten. So wie wir unsere Geschichte haben, die wir dann schon gerne erzählen.
Dies hat recht wenig mit Land und Leute, dem richtigen Kennenlernen des Landes zu tun. Die Infrastruktur um den Campingplatz ist wie überall im Touri-Bereich den Wünschen der Besucher angepasst. Heißt man muss nicht auf Nutella, Kellogs und die Putztücher von Weleda verzichten.

Kontakt mit Einheimischen bis auf den Mann an der Rezeption und die Dienstleister im Restaurant und den Geschäften – Fehlanzeige. Es bieten sich nur kleine visionelle Eindrücke über das wirkliche Leben über die wir Rückschlüsse treffen wollen. Sind diese aber die richtigen?

Wir sind einfach zu kurz am Ort und durch den geschützten Raum des Campingplatzes abgeschirmt von den Menschen, die am Ort leben. Unsere Nachbarn sind andere Camper. Das ist weder schlecht noch gut – es ist einfach so. Um das Land tatsächlich mit den Menschen und deren Kultur kennen zu lernen, bedarf es ein anderes Setting. Das bietet sich uns so wie wir unterwegs sind nicht. Das muss uns nur bewusst sein.
Finde ich das bedauerlich? Im ersten Moment ja, denn es ist eine romantische Vorstellung Kontakt zu Einheimischen zu haben, Einblick ins Leben zu bekommen, Abseits des Tourigeschäfts lecker zu Essen und tolle Gespräche zu führen. Im zweiten Moment nur noch ein bißchen schade. Es würde mich überfordern sich an jedem Ort auf neue Menschen einzulassen, die meine Sprache nicht sprechen, deren Gepflogenheiten ich erst ausloten muss und was noch alles dazu gehört.
Ich bin gespannt wie sich dieses Thema über die Zeit entwickelt. Darüber werde ich dann wenn es so weit ist berichten.
So haben wir eine Arbeitswoche (Olaf ein Training / ich meine tägliche Verwaltungsarbeit sowie die Online-Yoga-Einheit) ganz entspannt bei schönem Wetter verbracht. Es hat sich überwiegend wie Urlaub angefühlt.

Hier noch ein paar Eindrücke von Split