Nach unserem Ausflug in den Schnee sind wir zurück nach Albanien gefahren. Wir hatten eine Einladung zu Spartak und seiner Familie zum Neujahrs-Essen. Darauf waren wir sehr gespannt und voller Vorfreude.

Die knapp 250 km von Mavrovo nach Gose an der albanischen Küste südlich von Durres waren landschaftlich wunderschön. Wir fuhren diesmal auf der westlichen Seite am Ohridsee vorbei. Dieser See ist sehr groß mit einer Länge von 30,4 km und einer Breite von 14,8 km. An seiner tiefsten Stelle ist er 288 m tief. Er liegt in eine liebliche Bergwelt eingebettet, die wir auf unserer Fahrt bei strahlendem Sonnenschein genossen. Je weiter wir Richtung Küste fuhren desto wärmer wurde es. Am Ende waren es 20 Grad.


Die erste Nacht haben wir am Strand übernachtet und am nächsten Abend sind wir zu Spartak nach Gose gefahren. Dort angekommen haben wir zum ersten Mal ein albanisches Haus von innen besucht. Was auffällt, dass alles sehr sparsam möbliert ist. Eine große Ledergarnitur auf einem Teppich, aber keine Schränke, Vitrinen oder ähnliches. Und es war recht kalt im Wohnzimmer so dass wir unsere Jacken anließen. Das taten auch die Gastgeber.
Zum Essen sind wir in die Küche gegangen. Die war kuschelig warm, denn dort gab es einen Ofen. In Albanien haben die wenigsten Häuser eine Heizung. Viele haben einen Ofen in dem Zimmer in dem sich die Familie hauptsächlich aufhält, oder es wird mit Heizlüftern geheizt. Richtig kalt kann es im Dezember und Januar werden, aber auch nicht alle Tage.
Zum Essen gab es eine Suppe, Salat, Oliven, Tzatziki auf albanische Art und einen Truthahn. Dazu wird traditionell zerbröseltes Brot was mit Olivenöl und Bratensaft vom Truthahn getränkt ist serviert. Der Truthahn war viel kleiner als unsere groß und massig gezüchteten Tiere. Geschmacklich und vom Fleisch her super lecker und zart. Zum Abschluss gab es mehrere Runden Raki, den traditionellen Schnaps aus Weintrauben.



Es war ein toller Abend. Mit Spartak unterhalten wir uns in Deutsch. Mit seinem Sohn auf Englisch. Mit Aysche seiner Frau mit Gesten und Lachen und mit dem anderen Sohn, der italienisch spricht auch irgendwie. Jeder übersetzt für den anderen und es war eine sehr lustige Runde. Weit nach Mitternacht sind wir in unserem Womo, der auf dem Hof geparkt war, zu Bett gegangen und sind weinselig in die Federn gesunken.

Am nächsten Morgen sind wir nach einem gemeinsamen Kaffee zurück zum Strand gefahren. Dort hat Olaf Spartak geholfen ein Kabel quer über den Hof neu zu spannen. Das alte war kaputt und hat ständig zu Stromausfall geführt. Am Abend gab es lecker Fisch vom Grill in der Strandbar. Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück weiter nach Vlora.