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Reise

Eine Kultour in Berat

Die Sehenswürdigkeiten in Albanien werden zwar auf Web-Seiten beschrieben, aber man hat von diesen noch nie gehört. So ist die Fahrt zu diesen bei mir immer mit etwas verhaltener Erwartung verbunden. So auch nach Berat. Von einer Reisenden, die wir auf dem Campingplatz bei Tirana gesprochen hatten, wurde uns gesagt, das Berat häßlich sei. Nun denn, dass fanden wir auch von Tirana oder anderen Ortschaften, die wir durchfuhren.

Das Bild was sich uns offenbart sind wir nicht gewohnt. Kaputte Straßen, Müll und zwar viel Müll am Rand, Bauschutt oder aufgebrochene Landschaften, häßliche Mietskasernen, kleine Werkstätten, in denen es drunter und drüber aussieht und alles irgendwie staubig. Dazwischen immer wieder Paläste, die völlig fehl am Platz wirken. Mit Türmchen und Zinnen, oder anderem Stuckzeugs, in wilden Farben gestaltet, die Augen-Krebs erzeugen könnten, mit übertrieben gestalteten Gärten. In sich selbst passend, aber nicht zu dem was rechts und links sich bietet. Vielleicht nach dem Motto: „Einer muss den Anfang machen“. Aber dennoch es passt einfach nicht. Es ist „too much“.

So kommen wir nach Berat. Eine breite Hauptstraße, gesäumt von Mietskasernen, die häßlicher nicht sein könnten. Der kleine Campingplatz direkt an der Straße ist trotz seiner zentralen Lage eine kleine Oase. Die Stellplätze sind einfach gestaltet, aber dahinter wurde ein Bereich mit Obstbäumen und Sitzecken geschaffen, die einladend zum Verweilen sind. Es gibt eine kleine Küche zur Benutzung und die sanitären Anlagen sind picobello sauber und die Dusche schön heiß.

Wir werden sehr nett begrüßt und bekommen einen kleinen Obstteller als Willkommensgruß. Es ist schon früher Nachmittag, daher haben wir uns sofort zur Besichtigung der Burg aufgemacht. Olaf hat herausgefunden, dass es einen offiziellen Weg und einen Nebenweg hoch zur Burg gibt. Wir sind den Nebenweg gelaufen. Der zog sich durch ein Wohngebiet und weiter den Hügel hoch.

Es gibt hier viele Straßenhunde, wo man nicht weiß, ob sie ein Zuhause haben

Die Straßen sind teilweise nur mit Lehmbelag, der bei Regen einen furchtbaren Matsch bieten muss. Zur Burg hoch nur geschottert und echt steil. Es ist schon erstaunlich, dass sie mit ihren Fahrzeugen diese Wege meistern. Auf der Burg angekommen, sind wir durch die Gassen geschlendert. Steile Auf- und Abgänge mit Steinen, die teilweise recht glatt sind. Die Burg lohnt sich anzuschauen. Es gibt eine Zisterne, die noch Wasser speichert. Aber auch dort wie überall liegt Müll im Wasser. Man hat einen tollen Blick über die alte Stadt, über Berat und die umliegenden Landschaften.

Blick in die Zisterne

Auf dem Burggelände wohnen auch Menschen. Die Häuser sind sehr alt. Leider konnten wir keinen Blick in eins der Häuser werfen. Es wirkte alles sehr mittelalterlich. Während der Saison muss viel mehr los sein, denn es gibt mehrere kleine Gaststuben und Lädchen.

Burggelände
Gassen auf dem Burggelände

Etwas außerhalb der Burgmauer gibt es eine wunderschöne alte Kapelle aus dem 13./14. Jahrhundert. Sehr schön anzuschauen.

Basilika aus dem 13./14. Jahrhundert

Dann wurde es langsam dunkel und wir wollten den Abstieg nicht im Dunklen machen. Es gibt einen Fahrweg hinunter oder wieder einen Fußsteig, den wir genommen haben. Leider ist dieser nicht gepflegt und dadurch etwas beschwerlich. Nun denn, langsam sollten wir es wissen, dass es hier so ist.

Blick von der Burg
Offizieller Weg von der Burg zur Stadt

Unten im Zentrum angekommen sind wir über eine Promenade geschlendert. Dort wurde bereits für die Weihnachtszeit aufgerüstet. Vorweihnachtlich fühle ich mich überhaupt nicht und stelle fest, dass dieses Gefühl ganz viel damit zu tun hat, was die Umwelt an weihnachtlichen Treiben macht. Wenn dies alles nicht stattfindet, rückt es für mich auch in die Ferne.

Aufrüsten für die Weihnachtszeit
Promenade

Gegenüber der Promenade auf der anderen Seite des Flusses ist die „Alte Stadt“. Steinhäuser, enge steile Gassen. Wir sind dort nicht hinein gelaufen, da alles so verlassen aussah. Auch im Dunklen waren keine Fenster erleuchtet. So sind wir wieder zurück zum Campingplatz.

Brücke über den Fluss zur alten Stadt
Auf dem Weg zum WoMo noch schnell etwas Obst eingekauft

Die Nacht war etwas unruhig. Die Straße war zwar wenig befahren in der Nacht, aber dennoch deutlich zu hören. Was viel nerviger war, war ein Hund der bestimmt 2 Stunden mit wenig Pausen bellte. Lag vielleicht am Vollmond.

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