Kategorien
Reise

Festgefahren in Albanien

Auf der Suche nach einem Telefonshop indem wir uns eine Datenkarte für Albanien kaufen wollten sind wir in den Ort Koplik hinein gefahren. Es ist ein kleiner Ort mit ca 4.000 Einwohnern. Wir befuhren die Hauptdurchgangsstraße und sahen einen Vodafone-Shop. In Albanien hält man nix vom ordentlichen parken. Viele stehen halb in den Lücken oder in der zweiten Reihe. Die Straße war auch nicht besonders breit. Für unseren WoMo war da keine Parklücke zu entdecken.

Auch gab es keine Hinweise auf einen Parkplatz. So entschlossen wir uns zu wenden und zurück zu fahren und in zweiter Reihe wie die Einheimischen es machen zu parken. Olaf sollte in den Shop gehen und ich sollte die Stellung im Wagen halten. So weit so gut.

Um zu wenden fuhren wir in eine Gasse, aber anstatt gleich nach dem Einfahren irgendwie rückwärts wieder raus zu kurven sind wir ein Stück hoch gefahren. Leider war die Gasse von beiden Seiten mit Autos zugeparkt und entpuppte sich dann auch noch als Sackgasse ohne Wendehammer.

Irgendwie mussten wir hier wieder raus. Ein Stück rückwärts und dann sind wir links in ein weitere Gasse eingefahren um aus dieser rückwärts heraus zu drehen um in Fahrtrichtung Hauptstraße zu gelangen. Das mißlang total, da wir nicht sehen konnten, dass rechts von der Einfahrt ein tiefer Absatz war, in den wir auf keinen Fall hineinfallen durften. Kurbel hin Kurbel her. Festgefahren.

Dann haben wir die Flucht nach vorne angetreten. Ich bin die Gasse hoch gelaufen und diese endete in einem Hinterhof auf dem ich die Chance des Wendens erhofft hatte. Olaf fuhr los und das erste Hindernis was wir nicht beachtet hatten war ein Feigenbaum mit tief hängenden Ästen. Olaf ist mit Gewalt da durch. Das hat geknirscht.

Dann sind wir auf den Hof gefahren und haben versucht zu wenden, was doch nicht gelang. Kurze Zeit später standen 4 Albaner mit im Hof. Diese kamen aus einem Laden zu dem der Hof gehört. Wunderten sich zu Recht. Schauten aufs Kennzeichen und freuten sich. Einer von ihnen spricht recht passabel deutsch.

Zuerst waren wir etwas verhalten. So zwei deutsche Greenhorns in einem Hinterhof in Albanien mit 4 fremden Menschen machte bei mir leichtes Magengrummeln. Die Jungs waren jedoch total hilfsbereit. Wir kurbelten und kurbelten und es passte nicht. Ein Wagen der dort parkte stand im Weg. Der Besitzer wurde fix angerufen, der kam auch sofort und fuhr den Wagen weiter Richtung Gebäude. Raus aus dem Hof kam ja keiner mehr, weil wir mit unserem Geschoss alles blockierten. Letztendlich hat der Albaner, der deutsch spricht, das Steuer übernommen. Es wurden alle 3 Autos, die im Hof standen weiter Richtung Haus geparkt und es musste ein Stapel alter Fliesen weggeräumt werden und der im Hof stehende Baum musste ein paar Äste lassen.

Die Fliesen mussten weg…

Nach über einer Stunde haben wir den Wagen gewendet bekommen. Der Albaner hat den Wagen zur Straße rausgefahren wobei wir wieder unter den Feigenbaum durch mussten. Augen zu und durch. Dann stand unser Schätzchen schick geparkt in Fluchtrichtung in der Gasse. Geschafft. Das war eine Aufregung.

Nach der Aktion ist der deutsch sprechende Albaner mit uns zum Vodafone-Shop gegangen und danach hat er uns in sein Café in dessen Hinterhof wir gelandet sind zum Kaffee eingeladen. Wir haben uns noch eine Stunde sehr nett unterhalten. Über seine Flucht 1991 aus Albanien nach Deutschland, über seine Rückkehr, seine Tochter und seinen Sohn, die beide in Holland studieren, seine Frau, die Lehrerin ist und gerade die Kinder in Holland besucht und über dies und das. Es war toll. Der Kaffee war super lecker.

Auf dem Hinterhof vom Café Kopliku sind wir gestrandet 😳

Immer wieder mussten wir über die Aktion lachen und den Kopf schütteln. Insbesondere als er uns seine Sicht erzählte wie er und sein Mitarbeiter den großen Wagen im Hof stehen sahen und dachten „was macht denn der LKW dahinten im Hof“. Wobei diese Aktion großes Potential hatte das WoMo zu schrotten.

Die Nacht haben wir auf einem Campingplatz verbracht, der eigentlich schon geschlossen hatte, wo wir und noch ein WoMo aus Spanien gegen eine kleine Gebühr von 2,30 EUR Stromgeld standen. Der Campingplatz war mit einem Tor gesichert und eine Security war auch anwesend. So haben wir entspannt dort die Nacht verbracht.

Unser Nachtplatz
Schöner Campingplatz am Skardarsko See
Relax
Blick vom Ponton
Kategorien
Reise

Montenegro im Schnelldurchlauf

Die ganze Nacht hat es geregnet und gestürmt. Am nächsten Morgen haben wir unsere Sachen gepackt und uns Katzenwäsche mäßig fein gemacht und sind los gefahren. Die Sanitäranlagen waren nicht wirklich einladend für ausgiebige Körperpflege.

🤔
Och nööö 😶

Zunächst fuhren wir nach Kotor, um die Datenkarte im Telefon-Shop aktivieren zu lassen, damit wir unterwegs erreichbar sind. Olaf und ich sind im Prinzip auf Arbeit auch wenn wir reisen. Dann ging es die Küste entlang Richtung Albanien.

Was uns auffiel ist, dass viel Müll in den Ecken und am Straßenrand liegt. Das war weder in Slowenien noch in Kroatien der Fall. Auch die Häuser sind ärmlicher, vieles sehr herunter gekommen oder halb fertig aufgegeben. Viel Plattenbau. Dazwischen immer mal wieder was für´s Auge, was aber eher die Ausnahme war.

Je näher wir an den bekannten Küstenort Budva kamen umso dichter wurde die Bebauung. Die Häuser immer höher und immer hässlicher. Wir waren total enttäuscht. Die Strände sahen toll aus, aber alles davor nicht. Viel Beton, Schotter und ungepflegte Freiflächen.

Budva
Sveti Stefan (Kloster) hinter Budva

Insgesamt begleitete uns das Bild der Hochhäuser am Meer. Erst als wir von der Küste ins Inland zum Nationalpark Skadarsko Jezero fuhren wurde die Bebauung niedriger.

Skadarsko Jezero

Weiter in Richtung Albanien durchfuhren wir eine Ebene, die landwirtschaftlich mit dem Anbau von Wein, Obst und Gemüse genutzt wird. In der Ebene liegen die Häuser weit verstreut auf großen Grundstücken. Zur Grenze hin wird es wieder hügelig.

Häuser in der Ebene
…und überall Müll in den Ecken..

Leider hat es die ganze Zeit geregnet, es war grau in grau und so konnten wir uns gar nicht richtig vorstellen, dass Montenegro landschaftlich ein tolles Land ist. Hier und da ließ es sich dies erahnen.

Dann sind wir über die Grenze nach Albanien. Kurz hinter der Grenze waren wir wieder offline. Die Datenkarte aus Montenegro hatte keine Gültigkeit mehr und unsere deutschen Tarife eben auch nicht. So sind wir in den nächsten größeren Ort gefahren, um uns einzudecken.

In diesem Ort namens Koplik erwartete uns das bisher größte Abenteuer unserer Reise. Das erzähle ich euch morgen.

Kategorien
Reise

Montenegro – eine kurze Liason

Bei unserem Besuch in Dubrovnik hatten wir noch Glück mit dem Wetter. Das änderte sich jedoch. Am nächsten Morgen war es noch trocken als wir los fuhren. Wir haben die Grenze nach Montenegro passiert und stellten fest, dass wir keinen Mobilfunkempfang mehr hatten. An der Grenze konnten wir noch das freie Internet nutzen, aber dann war Schluss.

An der nächsten Tanke haben wir uns eine Datenkarte gekauft, die wir sogleich aktivieren wollten, was uns jedoch nicht gelang. Bisher wurden die Karten immer automatisch aktiviert. 🤷‍♀️ Dann muss es erst einmal offline weiter gehen, da unser deutscher Tarif auch nicht unterstützt wird. Montenegro gehört nicht zu dem Roaming-Abkommen der EU. Die sechs Balkanstaaten Serbien, Montenegro, Kosova, Albanien, Nordmazedonien und Bosnien-Herzegowina haben ein eigenes Roaming-Abkommen.

Mit der Fähre über die Bucht von Kotor

Wir sind entlang der Küste gefahren. An der Bucht von Kotor haben wir mit der Fähre ca. 45 km Fahrtweg abgekürzt und haben uns dort einen kleinen Campingplatz ausgesucht. Dieser liegt direkt am Wasser nur getrennt von einer schmalen Straße. Als wir ankamen fuhren gerade zwei WoMo`s vom Platz. Wir waren die einzigen Gäste. Der Platz war sehr nass, es hat dort viel geregnet. Der Inhaber hat uns eine Stelle empfohlen, wo sich das Wasser nicht sammelt, wenn es regnet.

Buch von Kotor
Blick vom Stellplatz in die Bucht

Wir haben uns eingerichtet und Olaf hat sich um seinen Platten am Fahrrad gekümmert. Nach einer Weile steht Olaf mit nasser Hose und etwas sehr bedeppert in der Tür. Was war passiert? 😳

Olaf wollte seinen Reifen im Meer überprüfen. Dort hat es jedoch keinen Strand sondern nur Betonplattformen mit Betonstufen zum Wasser. Über diese ist Olaf zum Wasser runter. Weil diese so dermaßen glatt waren, ist Olaf ausgerutscht obwohl er schon sehr vorsichtig war. So ein Mist. Er hat sich den Unterarm aufgeratscht und die Rippen geprellt, da er gegen ein Geländer gefallen war.

Wir haben ein Segen alles für solche Fälle dabei. Die Wunden habe ich gesäubert und verbunden. Für die schmerzenden Rippen gab es eine Runde Ibu‘s. Die nassen Sachen haben wir über eine Bank gehängt, wo sie jedoch nicht lange liegen bleiben konnten, da es anfing zu regnen und zu stürmen. So haben wir uns samt nasser Klamotten in den Wagen zurück gezogen. Es wurde auch bereits dunkel.

Irgendwie wirkte alles sehr trostlos. Scheiß Wetter, dann der Unfall, die Dunkelheit und so alleine auf dem kleinen Campingplatz. Wenn alles irgendwie doof ist, dann hilft immer eine warme Suppe.

Tomatensuppe mit Shrimps – siehe Rezept

Die Datenkarte fürs Internet haben wir nicht zum Laufen gebracht und konnten uns über das W-Lan vom Campingplatz über die Zeit retten.

Bei dem Blick auf die Wetter-App stellten wir fest, dass das schlechte Wetter die nächsten Tage anhalten wird. Somit haben wir geschaut wo die Sonne wieder scheint. Sie soll erst wieder in Albanien an der Küste scheinen. Wir wollten eigentlich eine Fahrradtour entlang der Bucht von Kotor machen und uns insgesamt etwas mehr Zeit für Montenegro nehmen. Aber mit angesagtem Dauerregen für uns keine Option mehr.

Der Campingplatz ist ganz schlicht. Die Wohnwagen der Dauercamper recht alt
Sanitäranlagen 😶
Kategorien
Reise

Sightseeing in Dubrovnik

Wir sind gestern nach Dubrovnik gefahren und sind auf einem kleinen Auto Camp, ca. 8 km südlich der Stadt in Srebreno, untergekommen. Dank meiner guten Pflege geht es Olaf mit seinem Rücken wieder besser und wir haben heute eine entspannte Tour in die Altstadt von Dubrovnik gemacht.

Wir sind mit dem Bus zur Altstadt von Dubrovnik gefahren. Die Bushaltestelle liegt 100 m vom Auto Camp entfernt. Die Betreiberin des kleinen Platzes hat uns auf einem Plan alles wichtige wie Fahrtzeiten der Busse, die Buslinie und den Weg von der Bushaltestelle zur Altstadt und zurück aufgeschrieben. Auch ihre Telefonnummer, wenn wir Hilfe brauchen. Sehr fürsorglich.

Mit dem Bus angekommen mussten wir etliche Stufen zur Altstadt hinunter gehen. Da es in der Nacht und am Morgen geregnet hat, ist das Kopfsteinpflaster sehr glatt. Überhaupt ist ein Besuch der Altstadt für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, sehr beschwerlich. Selbst wir, die sehr trittsicher sind, haben gut auf unseren Tritt auf die Stufen und teilweise sehr glatten Steinen geachtet.

Als erstes haben wir uns ein Frühstück u.a. mit Obst, Omelette, Orangensaft und sehr leckerem Kaffee gegönnt. Wir saßen an einer Mauer zum Meer und haben das vom nächtlichen Sturm aufgewühlte Wasser beobachtet.

Gut gestärkt wurde die Altstadt in Angriff genommen. Umgerechnet für fast EUR 30,00 pro Person konnte man die Stadtmauer begehen. Was wir ausgelassen haben. Wir sind durch die Gassen gestrichen und haben die Atmosphäre auf uns wirken lassen. Es war nicht viel los. Viel Gastronomie ist bereits geschlossen.

Gegenüber der Altstadt ist eine Festung auf einem Felsen, die wir gestürmt haben. Der Eintritt ca. EUR 7,00 pro Person. Von oben hatten wir einen tollen Blick über die Altstadt und auf die Festungsanlagen auf dem Berg, die mit einer Gondel angefahren wird. Nach 4,5 Stunden Sightseeing war dann genug und wir sind wieder mit dem Bus zurück zum WoMo gefahren.

Der Auto Camp liegt gegenüber einer Mall mit H&M, DM, Tom Tailor usw. Dort habe ich ein paar Dinge, die wir brauchen eingekauft. Einkaufen ist ein wenig mühselig, da ich gerne kroatische Produkte erwerben möchte und ich mich nicht gerne vergreife. Hab es an anderer Stelle schon mal geschafft anstatt Butter Margarine zu kaufen.

Und es macht schon ein Unterschied, ob ich gesalzene Erdnüsse kaufe oder ungesalzene. Vieles ist ein Segen so verpackt, dass man sehen kann was drin ist bzw. die Bilder sind hilfreich. Es gibt hier in den meisten Lebensmittelgeschäften die üblichen Verdächtigen, die auch bei uns im Regal stehen insbesondere bei den Süßigkeiten, Chips, Getränken, Joghurt/Puddings, Nudeln usw. Im DM ist fast die ganze Produktpalette wie in D mit den deutschen Bezeichnungen.

Hier ein paar Eindrücke aus der Altstadt von Dubrovnik:

Kategorien
Allgemein

Mitten in der Pampa und doch nicht allein

Am Sonntag, den 31.10.2021, sind wir von Zaostrog, wo wir eine Nacht verbracht hatten, denn nach uns wurde alles abgeschlossen, nach Ston gefahren. Dieser Tipp kommt von meiner lieben Tennisfreundin Gisela. Von unserem Startpunkt sind wir ganze 81 km oder 1,5 Stunden weiter gefahren. Olaf´s Rücken ließ nicht mehr zu und wir wollten uns gerne diesen historisch interessanten Ort anschauen.

Um dorthin zu gelangen fahren wir die Küstenstraße entlang und müssen zwei mal eine Grenze überschreiten. Kroatien wird von einem 22 km langen Küstenstreifen, der zu Bosnien-Herzegowina gehört unterbrochen. An den Grenzen wurde nur unser Perso kontrolliert sonst nix. Dieser kleine Küstenabschnitt wird von den Bosniern liebevoll Riviera genannt. Uns hat dort nichts gereizt. Neum ist eine eng bebaute Stadt, die sich an einen recht steilen Hügel schmiegt.

Grenze zu Bosnen-Herzegowina
An der Grenze

Wir fahren auf dem Weg nach Ston durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet. Hier werden Mandarinen, Granatäpfel und Knoblauch angebaut. Ich habe die Möglichkeit genutzt ein paar Mandarinen und einen Zopf Knoblauch zu erwerben. Dann verlassen wir die Küstenstraße und fahren auf die Halbinsel, auf der sich Ston befindet.

Geprägt ist dieser Ort von einer Festungsmauer, die die beiden Orte Mali Ston und Veliki Ston verbindet. Diese Mauer wird über Treppen erschlossen und kann begangen werden. Wer mehr über diese historische Besonderheit wissen möchte mag sich z. Bsp. über diesen Link informieren: https://www.bestofcroatia.eu/de/sonstige-sehenswuerdigkeiten-details/festungsmauern-von-ston-72


Festungsmauer
In der Altstadt

Wir haben uns diese Mauern von unten aus angesehen. Für Olaf war nicht mehr möglich. Das Städtchen ist auch sehr reizvoll. Jetzt im Herbst ist dort Ruhe eingekehrt. Die vielen geschlossenen Lädchen und Restaurant sind jedoch Zeugnis eines ganz anderen Trubels in der Hauptsaison. Bei unserem Streifzug sind wir an vielen kaputten Häusern vorbei gekommen. Bei der Betrachtung einer dieser Ruinen kommen wir ins Gespräch mit einem Deutschen, der dort ein schon in den 90er Jahren ein Haus erworben hat. Der erzählte uns, dass es hier sehr schwierig sei eine von den Ruinen zu erwerben, da bei den meisten Objekten die Eigentumsverhältnisse ungeklärt sind.

Zunächst sind viele weg gezogen, weil es keine Arbeit gab. Dann gab es den Krieg in Ex-Jugoslawien, durch den weitere Einwohner den Ort verlassen haben. Über viele Jahre hinweg sind die Nachkommen der ehemaligen Besitzer in alle Welt verstreut. Das macht es sehr schwer diese Immobilien zu erwerben.

Uns wurde von dem Deutschen erzählt, dass Anfang der 90er Jahre als die Serben in Dalmatien eine autonome Region anstrebten und sich daraus kriegerische Handlungen ergaben, bis nach Ston vorangekommen sind. Die historische Mauer hat hier gute Dienste geleistet, da sie ein Bollwerk gegen die Serben wurde.

Bei unserem Streifzug sind wir dann auf einen Platz gekommen auf dem einladende Sitzgruppen mit gemütlichen Lounge Möbeln standen. Es wurde guter Wein, Austern und Tapas versprochen. Dort haben wir uns nieder gelassen und Wein probiert. Mit Austern hatten wir in der Bretagne schlechte Erfahrungen gemacht. Es ist schon viele Jahre her – da waren wir noch jung 😉 – ups sind wir doch noch immer 🤩 – Uns waren die Austern zu fischig, zu salzig zu glibberig. Eben nicht lecker.

Das hat uns nicht daran gehindert ein Update zu starten. So haben wir uns eine Portion Austern bestellt und nach dem Genuss fest gestellt: Die waren echt lecker. Ganz anders als in unserer Erinnerung. Oder ändert sich einfach nur der Geschmack 😜

So wie damals als der Wein süßer als süß sein musste wie Valpolicella oder Mavrodaphne. Jetzt muss es trockner Wein sein.

Von dem Inhaber der Lokation haben wir den Tipp bekommen zum Campingplatz in der Bucht zu fahren. Der Platz ist geschlossen, aber auf dem Parkplatz direkt am Strand ist es erlaubt mit dem WoMo zu stehen und zu übernachten. Diesem Tipp sind wir gerne gefolgt und erreichen nach 5 km diesen Ort. Wunderschön ruhig gelegen, Sandstrand von Hügeln umrahmt. Traumhaft. Vor uns haben diesen Platz jedoch schon 3 WoMo‘s gefunden und nach uns auch noch 3 weitere.

Da sind wir mitten in der Pampa und doch nicht allein. Macht nix. Ist trotzdem schön und haben Nachbarn aus Dänemark, Österreich, Deutschland und Tschechien 😂.

Kategorien
Rezept

Haifisch vom Grill

Ich wollte so gerne Fisch essen. Im Restaurant vom Campingplatz gab es Fischfilet oder Thunfisch. Hmm…nicht das was ich mir vorgestellt habe. Es sollte was hiesiges sein. Also bin ich los marschiert und bin zu einem Fischladen. Die Auswahl war nicht so groß, halt mitten in der Woche. In der Auslage lag etwas was mir unbekannt aussah. Ich gefragt, was das denn sei. Haifisch (Babyhai). Ich war etwas skeptisch, aber dann siegte mein Entdeckergeist und habe 450 g Haifisch für umgerechnet EUR 5,00 erworben.

Zutaten für 2 Personen:

Haifisch 450 g

Spinat klein geschnitten

1 Zwiebel und 1 bis 2 Zehen Knoblauch gewürfelt, Muskatnuss, Salz und Pfeffer, Olivenöl

Knoblauch gehackt – ich habe eine Knolle verarbeitet, Olivenöl, Salz

Frisches Baquette

Zubereitung:

Haifisch salzen und mit Rosmarin bestreuen. Den Grill vorheizen.

Olivenöl in der Pfanne heiß werden lassen, Zwiebel und Knoblauch anschwitzen bis sie glasig werden, den Spinat zugeben und so lange schmoren bis der Spinat zusammengefallen ist. Salzen und leicht pfeffern und mit Muskatnuss abschmecken. Spinat in einem Extratopf warm halten.

Reichlich Olivenöl in der Pfanne erhitzen, den gehackten Knoblauch bei mittler Hitze braten bis er eine leicht braune Farbe bekommt. Der Grad zwischen leicht braun und zu braun und damit zu viel Röstaromen ist schmal. Den Knoblauch sofort aus der Pfanne in eine Schale umfüllen mit Salz verfeinern. Mein Knoblauch hat bei diesem Gericht zu viel Hitze bekommen. Schade auch.

Wenn alles vorbereitet ist, den Haifisch auf den Grill legen – höchste Stufe – und von beiden Seiten kräftig angrillen (2 Min. pro Seite), dann die Temperatur auf kleinste Stufe stellen und den Hai gar ziehen lassen.

Den Fisch mit dem Spinat, dem gerösteten Knoblauch, Zitrone (fiel bei uns aus, weil nicht im Sortiment) und dem Baquette anrichten.

Guten Appetit 😋

P.S. Haifisch ist ein Weißfisch und hat feines saftiges Fleisch. Der Geschmack ist mild und nicht fischig.

Kategorien
Allgemein

Gated Community?

Wir haben die letzte Woche auf einem Campingplatz im Außenbezirk von Split in Stobrec verbracht. Ein Rückblick und das Nachspüren über die Frage wie und wo ich mich in einem fremden Land aufhalte.

Blick von unserem Platz zum Strand
Blick vom Strand auf unseren Platz direkt neben dem Pool-Bereich
Pool – meist fast für uns allein 😀

Der Campingplatz liegt ca. 5 km vom Hafen von Split entfernt, eingebunden in einen kleinen eigenen Hafen und der Ausfallstraße aus Split heraus. Dadurch ist ein Grundrauschen von Verkehrslärm immer vorhanden durchbrochen von (wie Olaf schon berichtete) mega lauten Motorrädern, die ihren Gashahn voll aufdrehen und ihre Auspuffanlagen zum Glühen bringen. Wir hatten einen Platz in der ersten Reihe am Strand, der auch von der Sonne verwöhnt wurde.

Blick über die Bucht

Auf dem Platz ein ganz internationales Publikum (Österreicher, Estländer, Franzosen, Finnen, Engländer, Holländer, Slowenen usw.) Viele im Urlaub, andere im Sabbatical und einige, die dort Überwintern. Unsere Form zu Reisen ist die Ausnahme. Alle gut situiert und gut geschützt auf dem Campingplatz und im eigenen WoMo oder Wohnwagen. Irgendwie eine „Gated Community“.

Die Menschen mit denen wir in Kontakt gekommen sind, sind sehr nett, hilfsbereit und unterwegs mit ihren eigenen interessanten Geschichten. So wie wir unsere Geschichte haben, die wir dann schon gerne erzählen.

Dies hat recht wenig mit Land und Leute, dem richtigen Kennenlernen des Landes zu tun. Die Infrastruktur um den Campingplatz ist wie überall im Touri-Bereich den Wünschen der Besucher angepasst. Heißt man muss nicht auf Nutella, Kellogs und die Putztücher von Weleda verzichten.

Im Einkaufszentrum die üblichen Verdächtigen

Kontakt mit Einheimischen bis auf den Mann an der Rezeption und die Dienstleister im Restaurant und den Geschäften – Fehlanzeige. Es bieten sich nur kleine visionelle Eindrücke über das wirkliche Leben über die wir Rückschlüsse treffen wollen. Sind diese aber die richtigen?

Typische Straße im Wohngebiet

Wir sind einfach zu kurz am Ort und durch den geschützten Raum des Campingplatzes abgeschirmt von den Menschen, die am Ort leben. Unsere Nachbarn sind andere Camper. Das ist weder schlecht noch gut – es ist einfach so. Um das Land tatsächlich mit den Menschen und deren Kultur kennen zu lernen, bedarf es ein anderes Setting. Das bietet sich uns so wie wir unterwegs sind nicht. Das muss uns nur bewusst sein.

Finde ich das bedauerlich? Im ersten Moment ja, denn es ist eine romantische Vorstellung Kontakt zu Einheimischen zu haben, Einblick ins Leben zu bekommen, Abseits des Tourigeschäfts lecker zu Essen und tolle Gespräche zu führen. Im zweiten Moment nur noch ein bißchen schade. Es würde mich überfordern sich an jedem Ort auf neue Menschen einzulassen, die meine Sprache nicht sprechen, deren Gepflogenheiten ich erst ausloten muss und was noch alles dazu gehört.

Ich bin gespannt wie sich dieses Thema über die Zeit entwickelt. Darüber werde ich dann wenn es so weit ist berichten.

So haben wir eine Arbeitswoche (Olaf ein Training / ich meine tägliche Verwaltungsarbeit sowie die Online-Yoga-Einheit) ganz entspannt bei schönem Wetter verbracht. Es hat sich überwiegend wie Urlaub angefühlt.

Mein Arbeitsplatz 🤓

Hier noch ein paar Eindrücke von Split

Kategorien
Allgemein

Weiter in den Süden

Nach der Trainingswoche geht es weiter in den Süden. Heute wollten wir nach Neum, Bosnien. Eigentlich, aber irgendwie hab ich es mit dem Rücken. Morgens war alles noch schön, aber irgendwo habe ich eine falsche Bewegung gemacht und dann schoss es in den Rücken. Gut das schon alles eingepackt war. Wir haben uns von den Nachbarn verabschiedet, bezahlt und dann ging es los. Immer die Küste entlang in Richtung Süden. Nach 60 km habe ich es nicht mehr ausgehalten und Bettina hat das Steuer übernommen. Nach einer weiteren halben Stunde auf dem Beifahrersitz habe ich aufgegeben und wir haben den Campingplatz in Zaostrog angesteuert. Wie sich herausstellt haben wir einen wunderschönen Ort gefunden. Schade, dass der Campingplatz am nächsten Tag schließt.

Kategorien
Allgemein

Split

Am Samstag fiel uns auf, daß das Volumen unser Prepaid Karte schneller abnahm als erwartet. Hmmm… Montag soll das Training beginnen und dann muss ich sicher sein, daß es zu keinen Verbindungsabbrüchen kommt. Schnell gegoogelt wo der nächste Phone Shop ist und dann ging es los mit dem Fahrrad. 4 km steil hoch und runter bis zum Einkaufscenter. Fahrradwege gibt es nicht, scheinbar sind Fußgänger und Fahrradfahrer nicht besonders willkommen in Split und sowieso in Kroatien. Im Einkaufscenter haben wir dann neue Prepaid-Karten von Telemach gekauft. Jetzt gibt es nur noch 10GB für 70HKN. Wie haben die letzten 4 Karten mitgenommen, das sollte hoffentlich reichen für die Trainingswoche. Im Einkaufscenter konnten wir dann noch eine Lichtanlage für Bettinas Fahrrad erwerben und Schuhputzzeug bei einem „Deichmann“. Als wir rauskamen war es dunkel… Lichtanlage angebaut und dann ging es zurück zum Campingplatz.

Am nächsten Tag haben wir, obwohl es keine vernünftigen Fahrradwege gibt, eine Tour in die Altstadt von Split gemacht. Die Altstadt ist schön, der Rest weniger. Viel Beton, Staub und Hochhäuser.

Der Campingplatz in Strobec war in Ordnung. Wir hatten einen Stellplatz in der ersten Reihe mit direktem Blick auf den Strand. Leider ist der Campingplatz eingerahmt von Straßen und hier gibt es einige Motorradfahrer die meinen sie wären auf einer Rennstrecke.

Kategorien
Allgemein

Im ehemaligen Kriegsgebiet unterwegs

Heute, am 22.10.2021, sind wir früh aufgestanden, denn Olaf musste eine Prüfung für eines seiner Zertifikate ablegen. Die Online-Bestimmung besagen, dass keine andere Person im Raum sein darf und es gibt noch ein paar Sicherheitsvorkehrungen, damit nicht geschummelt werden kann. Da ein paar Tage vorher der erste Versuch nicht klappte, da es ihm nicht erlaubt war im Führerhaus des WoMo‘s zu sitzen, hat er sich heute auf‘s Bett gesetzt, alle Schotten dicht gemacht und selbst die Kältematte haben wir in Hintertür gehängt. Dieses Arrangement wurde akzeptiert.

Ich bin raus aus dem WoMo und habe die Zeit draußen verbracht. War nicht so gemütlich. Es war bewölkt und etwas frisch. Olaf hat die Prüfung fix hinter sich gebracht und auch bestanden. Herzlichen Glückwunsch 👍👏

Wir vor der Weiterreise noch einen Spaziergang zum Stausee gemacht. Wie schon beschrieben steht das Wasser im Frühsommer bis zum Campingplatz. Wir sind auf dem trocken gefallen Grund so weit in Richtung Wasser gelaufen wie es möglich war. Irgendwann wurde es immer schlammiger. Das Wasser haben wir nicht erreicht.

Nach dem Spaziergang sind wir aufgebrochen nach Split. Wir haben eine Route, die möglichst dicht um den Stausee herumführt gewählt. Die Straße ist schmal aber gut zu befahren. Uns begegnen kaum Fahrzeuge. Wir sehen Schaf- und Kuhherden. Die wenigsten Herden sind eingezäunt, einige werden von Hirten begleitet. Die Häuser hier sind auch wieder sehr kaputt.

Uns ist nach einem Gespräch mit der Betreuerin des Campingplatzes klar warum die Häuser so beschädigt sind. Und die für uns unerklärlichen Löcher bekommen einen Sinn. Das Gebiet in dem wir uns aufhielten ist ehemaliges Kriegsgebiet und die Häuser sind noch Kriegsschäden, die auch nach fast 30 Jahren Frieden nicht beseitigt wurden. Die Löcher in den Häusern sind Einschusslöcher.

Die Grenze nach Bosnien ist auch nicht weit vielleicht 10 / 15 km vom Stausee entfernt. Es ist unvorstellbar, dass hier Krieg geführt wurde. Es ist dünn besiedelt, karg und liegt zwischen 300 und 500 m hoch. Hier ist kaum Landwirtschaft möglich, alles ist steinig. Wenige Bereiche sind so mit Erde bedeckt, dass was angebaut werden kann.

Nach einer Fahrt teilweise auf Schotterstraßen sind wir dann in den Großraum von Split eingefahren. Der Übergang vollzog sich innerhalb weniger Kilometer. Die Häuser wurden zahlreicher und schöner, die Straßen breiter und immer mehr Industriebetriebe sind zu sehen. Split ist eine Großstadt am Meer.

Wir haben uns einen Campingplatz im Großraum Split in Stobrec ausgesucht, der direkt am Meer liegt. Wir haben unseren Stellplatz direkt am Strand. Der Platz ist nicht ruhig, da mitten in der Stadt liegt. Das stört uns nicht weiter, da wir im WoMo nicht viel davon mit bekommen. Die Außengeräusche werden erstaunlich gut abgeschirmt.

Da Olaf die ganze nächste Woche ein Training gibt, liegt der Platz für uns günstig, da ich hier zu Fuß oder mit Fahrrad einkaufen gehen kann.

Trocken gefallener Bereich des Stausees
Das Boot lag im Frühsommer noch im Wasser 🤷‍♀️
Überall wachsen bereits Pflanzen auf dem trockene Seegrund. Hier die gewöhnliche Spitzklette
Perucko Jezero
Mitten im Nichts plötzlich diese Kirche und dann…
…war die Straße nur noch eine Schotterstecke 😳
Lavendel 😀