Kategorien
Reise

Arbeiten auf 12 qm bei Regen

Unsere Arbeitswoche haben wir auf einem Campingplatz in Radhime ein paar Kilometer südlich von Vlora, der dritt größten Stadt Albaniens, verbracht. Der Sonntag war noch sonnig und mit 20 Grad sommerlich warm.

Strand am Campingplatz in Radhime
Terrasse vom Campingplatz
Schön geschützt, denn es wurde noch richtig stürmisch
Blick über den kleinen Campingplatz – Toilettenhaus mit Waschmaschine, Trockner und wunderbar heißer Dusche 😜

Am Montag schlug das Wetter um. Es wurde stürmisch und es regnete in Strömen. Bis auf Mittwoch wo sich das Wetter ein wenig beruhigte gab es Dauerregen und teilweise sehr heftigen Sturm. Da wir am Mittwoch unsere Stühle und unseren Tisch aufgestellt hatten, mussten wir mitten in der Nacht alles sichern, da der Sturm so heftig wurde, dass die Stühle drohten weg zu fliegen. Wir haben alles zusammen geklappt und samt Tisch in einer windsicheren Ecke am Restaurant untergestellt.

😳

Bis auf Mittwoch musste ich mit Olaf zusammen im Womo arbeiten. Da Olaf beim Training bis auf die Pausen sein Mikrofon an hat, musste ich mucksmäuschenstill sein. Puh, das ist mal nicht so einfach. Aber ich war auch gut beschäftigt mit meinen Verwaltungsaufgaben. Da mein Tastaturgeklapper auch nicht erwünscht war, habe ich mich zum Arbeiten auf das Bett zurück gezogen und mir dort einen Arbeitsplatz im Liegen geschaffen. Kann praktisch sein. Zum Nickerchen brauch man nur noch die Augen zu machen 😴

Sieht blöd aus, war aber bequem 😎

Wir haben mit den Gastleuten verabredet, dass wir dort zu Abendessen werden. So wurden wir jeden Abend lecker bekocht und ich musste bei diesem schlechten Wetter nicht aufs Fahrrad und im nächsten Ort Lebensmittel besorgen. Das Essengehen ist in Albanien sehr günstig. Wir haben immer recht üppig gegessen. Vorspeise, Hauptgericht und Getränke für im Schnitt EUR 30,00 zusammen. Hinterher gab es immer Obst und einen Raki. Raki ist ein Traubenschnaps, dem Grappa ähnlich. Dieser wird von den Albanern für den Hausgebrauch selbst gebrannt.

Restaurant vom Campingplatz
Lecker Fisch aus dem Backofen

Am Freitag nach getaner Arbeit konnten wir tatsächlich noch mal eine Stunde am Strand entlang spazieren gehen ohne dass wir Wasser von oben bekommen haben. Am Samstag haben wir dann den Campingplatz verlassen. In Vlora haben wir eine Familie mit 4 Kindern besucht, die wir zwischenzeitlich kennen gelernt haben. Mit denen haben wir in einer Pizzeria zu Mittag gegessen und danach uns deren Appartement angeschaut. Uns hat es doch mal interessiert wie diese so ausgestattet sind.

Es ist praktisch eingerichtet und macht einen guten Eindruck. Nach dem zweiten Hinschauen finden sich so einige Begebenheiten zum Schmunzeln. Der Toilettenpapierhalter ist im Duschbereich angebracht, die Fenstergriffe der Doppelfenster haben unterschiedliche Höhen, die Borte von der Gardine hat unterschiedliche Abstände usw. Alles nicht kriegsentscheidend…

Nach einem vergnüglichen Zusammensein haben wir uns auf den Weg in die Berge gemacht, denn wir haben uns ausgedacht den Winter dort bei Schnee und vielleicht etwas Skivergnügen zu verbringen. Das wollen wir erkunden.

Kategorien
Reise

Auf in die Skigebiete, Teil 2

Auf geht’s nach Ski Bigell 1600 und Dardha.

Der Tag war wieder voll verregnet, aber zwischendurch gab es auch den ein oder anderen Lichtblick.

Die Route nach Dardha war für unser Auto nicht weiter anspruchsvoll. 😉

Die Anfahrt zum Skigebiet hatte es aber in sich. Der Asphalt war gut, aber es wurde richtig steil und es lag Schnee. Erst Mal sind wir am Skigebiet vorbei gefahren, da wir uns auch Dardah anschauen wollten. Erst steil hoch und dann ging’s es steil runter in den Ort über Kopfsteinpflaster. Ein niedliches Dorf in dem die meisten Häuser in gutem Zustand waren und es auch einige Herbergen gab.

Nova Dardhe Hotel

Jetzt wollten wir aber in’s Skigebiet. Uups die steile Rampe die wir runtergefahren sind stellt sich als Herausforderung heraus. Regennasse Steine und die Steigung lassen die Räder unseres WoMo durchdrehen. Erstmal zurück rollen und dann überlegen wie wir das schaffen. Doch allzu lange brauchten wir nicht nachdenken. Schon näherte sich ein hilfsbereiter Albaner und erklärte uns, dass wir im zweiten Gang an der Steigung anfahren sollten. Gemacht und getan und siehe da es funktionierte.

Wieder was gelernt! 😀

Auf in das Skigebiet. Wie man auf dem Bild erkennen kann, gibt es einen Lift und 3 Abfahrten. Insgesamt 1,5 Pistenkilometer. Hmm… Das reicht für einen Nachmittag und ist bestimmt lustig für Familien oder Anfänger. Aber wir suchen lieber weiter. Wir haben noch mit dem Betreiber gesprochen und dieser hat uns noch eine Hütte im Skigebiet gezeigt, die man für 100€ pro Tag meinten könnte.

Das ist nicht die Hütte. 😉
1. OG
Erdgeschoss

Beim Aufstieg bin ich in ein Schlammloch getreten, der Wanderschuh und die Hose sind komplett verdreckt. Ein wenig Schnee hat den gröbsten Dreck beseitigt, aber im WoMo musste ich mich erstmal umziehen.

Es fehlt noch ein wenig Schnee.
Noch nicht ganz fertig.
Courchevel?
Schneeballschlacht!

Der Betreiber klärte uns darüber auf, dass Bigell das einzige Skigebiet in Albanien ist. Touring Ski wäre aber eine Alternative, aber in Albanien gibt es keine Ausrüstung zu kaufen. In Dardhe habe ich ein Auto von adventure-albania.al angehalten und den Fahrer gefragt was man in Albanien im Winter machen kann. Er hat mir seine Visitenkarte gegeben und angeboten uns Tourenvorschläge zu liefern. Darauf kommen wir sicherlich zurück. Aber erstmal brauchen wir eine Ausrüstung.

Auf Richtung Mazedonien.

Da wir keine Lust auf die Stadt Korca hatten sind wir direkt weiter zum Ohrid-See gefahren und haben auf einem kleinen Campingplatz übernachtet. Die Betreiber haben uns noch eine schöne Forelle zum Abendessen kredenzt. Da wir die einzigen Gäste waren bekamen wir einen Zweier-Tisch direkt vor dem Kamin.

Kategorien
Reise

Wenn man sich auf Google Maps verlässt

Wir haben uns entschlossen die Küste zu verlassen, um im Hinterland die Skigebiete zu erkunden. Vielleicht finden wir einen schönen Ort zum Überwintern. Erstmal mussten wir einen Weg ins Hinterland finden. Google Maps wollte uns über die Hauptstraßen führen, aber wir wollten lieber über kleine Straßen fahren, um die kleinen Ortschaften zu erleben. Nachdem wir einen schönen Nachmittag mit Louise, Hinnak und deren Familie hatten ging es los.

Erstmal die steile Rampe rauf, um das Küstengebirge zu überwinden. Dann Richtung Sevaster. Steile, enge Landstraßen die uns durch das Hinterland führten. Aber dann sollten wir rechts auf einen Schotterweg berghoch abbiegen. Der nächste Zwischenstopp, die Stadt Tepelena, war noch 40km entfernt. Da es langsam dunkel wurde haben wir uns entschlossen in der Nähe der Abbiegung zu übernachten. Nachträglich betrachtet war das eine gute Entscheidung!

Blick ins Flusstal.

Am nächsten Morgen haben wir uns nach dem Studium des Kartenmaterial entschieden die Schotterstraße zu nutzen. 40 km Schotterweg oder 140km Umweg, um nach Tepelena zu gelangen. Die Entscheidung mussten wir nach ca. 4km revidieren. Der Weg wurde so schlecht, da war kein Durchkommen. Leider konnten wir auf dem Weg nicht wenden und so mussten wir 1,5km rückwärts fahren, bis zu einem kleinen Dorf (5 Häuser) in dem wir wenden konnten. Bettina, teilweise im Regen, ist vor dem Auto gelaufen und hat Anweisungen gegeben. Es ist garnicht so einfach ein 7m langes Fahrzeug bergrunter auf einem Schotterweg der sich um die Berge windet zu bewegen. Aber es ist gut gegangen!

Also doch 140km Umweg. 😭😐

Und dann ging es nur noch im Rückwärtsgang. 😥
Der Unterboden hat auch gelitten.

Fazit: In Albanien muss man immer damit rechnen, dass aus einer asphaltierten Strasse ein Schotterweg wird. Gerade im Hinterland sollte man sich auch die Satellitenkarten anschauen.

Zurück in der Zivilisation. 😉
Kategorien
Reise

Öl in Albanien aber ohne Multis

Die Landschaft um Berat ist ein Gebiet der großen Gegensätze. Es gibt Landstriche in denen überall Ölbohrtürme stehen. Einige sind noch in Betrieb andere nicht mehr. Diese stehen dann halb verfallenen in der Landschaft, was dem Bild etwas trostloses gibt.

Überall Öl

Wo die Bohrtürme stehen sowohl die aufgegebenen Stellen als auch die noch in Betrieb sind glänzt die Erde schwarz vor Öl. Das Öl muss so dicht unter der Oberfläche vorhanden sein, dass auch noch an lang still gelegten Stellen immer noch das Öl zur Oberfläche gelangt. Daher auch der überall deutlich wahrnehmbare Geruch von Öl.

Ölförderung in Albanien

Selbst auf einem Friedhof standen alte Ölförderanlagen. Die Friedhöfe unterscheiden sich deutlich von unseren. Es gibt viele Einzelgräber und Gräber der Eheleute und eher wenige Familiengräber, wie bei uns. Die Grabstellen werden üppig mit Kunstblumen geschmückt.

Man beachte die Ölpumpe links vom roten Dach 😶

Dann gibt es Landstriche, die geprägt sind von lieblichen Seen umgeben von sanften Hügeln mit Olivenhainen und Weinstöcken. Die Erde ist hier sehr fruchtbar. Nicht nur für das Obst und Gemüse, sondern auch für die Autos.

Kategorien
Reise

Eine Kultour in Berat

Die Sehenswürdigkeiten in Albanien werden zwar auf Web-Seiten beschrieben, aber man hat von diesen noch nie gehört. So ist die Fahrt zu diesen bei mir immer mit etwas verhaltener Erwartung verbunden. So auch nach Berat. Von einer Reisenden, die wir auf dem Campingplatz bei Tirana gesprochen hatten, wurde uns gesagt, das Berat häßlich sei. Nun denn, dass fanden wir auch von Tirana oder anderen Ortschaften, die wir durchfuhren.

Das Bild was sich uns offenbart sind wir nicht gewohnt. Kaputte Straßen, Müll und zwar viel Müll am Rand, Bauschutt oder aufgebrochene Landschaften, häßliche Mietskasernen, kleine Werkstätten, in denen es drunter und drüber aussieht und alles irgendwie staubig. Dazwischen immer wieder Paläste, die völlig fehl am Platz wirken. Mit Türmchen und Zinnen, oder anderem Stuckzeugs, in wilden Farben gestaltet, die Augen-Krebs erzeugen könnten, mit übertrieben gestalteten Gärten. In sich selbst passend, aber nicht zu dem was rechts und links sich bietet. Vielleicht nach dem Motto: „Einer muss den Anfang machen“. Aber dennoch es passt einfach nicht. Es ist „too much“.

So kommen wir nach Berat. Eine breite Hauptstraße, gesäumt von Mietskasernen, die häßlicher nicht sein könnten. Der kleine Campingplatz direkt an der Straße ist trotz seiner zentralen Lage eine kleine Oase. Die Stellplätze sind einfach gestaltet, aber dahinter wurde ein Bereich mit Obstbäumen und Sitzecken geschaffen, die einladend zum Verweilen sind. Es gibt eine kleine Küche zur Benutzung und die sanitären Anlagen sind picobello sauber und die Dusche schön heiß.

Wir werden sehr nett begrüßt und bekommen einen kleinen Obstteller als Willkommensgruß. Es ist schon früher Nachmittag, daher haben wir uns sofort zur Besichtigung der Burg aufgemacht. Olaf hat herausgefunden, dass es einen offiziellen Weg und einen Nebenweg hoch zur Burg gibt. Wir sind den Nebenweg gelaufen. Der zog sich durch ein Wohngebiet und weiter den Hügel hoch.

Es gibt hier viele Straßenhunde, wo man nicht weiß, ob sie ein Zuhause haben

Die Straßen sind teilweise nur mit Lehmbelag, der bei Regen einen furchtbaren Matsch bieten muss. Zur Burg hoch nur geschottert und echt steil. Es ist schon erstaunlich, dass sie mit ihren Fahrzeugen diese Wege meistern. Auf der Burg angekommen, sind wir durch die Gassen geschlendert. Steile Auf- und Abgänge mit Steinen, die teilweise recht glatt sind. Die Burg lohnt sich anzuschauen. Es gibt eine Zisterne, die noch Wasser speichert. Aber auch dort wie überall liegt Müll im Wasser. Man hat einen tollen Blick über die alte Stadt, über Berat und die umliegenden Landschaften.

Blick in die Zisterne

Auf dem Burggelände wohnen auch Menschen. Die Häuser sind sehr alt. Leider konnten wir keinen Blick in eins der Häuser werfen. Es wirkte alles sehr mittelalterlich. Während der Saison muss viel mehr los sein, denn es gibt mehrere kleine Gaststuben und Lädchen.

Burggelände
Gassen auf dem Burggelände

Etwas außerhalb der Burgmauer gibt es eine wunderschöne alte Kapelle aus dem 13./14. Jahrhundert. Sehr schön anzuschauen.

Basilika aus dem 13./14. Jahrhundert

Dann wurde es langsam dunkel und wir wollten den Abstieg nicht im Dunklen machen. Es gibt einen Fahrweg hinunter oder wieder einen Fußsteig, den wir genommen haben. Leider ist dieser nicht gepflegt und dadurch etwas beschwerlich. Nun denn, langsam sollten wir es wissen, dass es hier so ist.

Blick von der Burg
Offizieller Weg von der Burg zur Stadt

Unten im Zentrum angekommen sind wir über eine Promenade geschlendert. Dort wurde bereits für die Weihnachtszeit aufgerüstet. Vorweihnachtlich fühle ich mich überhaupt nicht und stelle fest, dass dieses Gefühl ganz viel damit zu tun hat, was die Umwelt an weihnachtlichen Treiben macht. Wenn dies alles nicht stattfindet, rückt es für mich auch in die Ferne.

Aufrüsten für die Weihnachtszeit
Promenade

Gegenüber der Promenade auf der anderen Seite des Flusses ist die „Alte Stadt“. Steinhäuser, enge steile Gassen. Wir sind dort nicht hinein gelaufen, da alles so verlassen aussah. Auch im Dunklen waren keine Fenster erleuchtet. So sind wir wieder zurück zum Campingplatz.

Brücke über den Fluss zur alten Stadt
Auf dem Weg zum WoMo noch schnell etwas Obst eingekauft

Die Nacht war etwas unruhig. Die Straße war zwar wenig befahren in der Nacht, aber dennoch deutlich zu hören. Was viel nerviger war, war ein Hund der bestimmt 2 Stunden mit wenig Pausen bellte. Lag vielleicht am Vollmond.

Kategorien
Reise

Durch die Nacht nach Rahdime, Vlora

Nach unserer lange Radtour wollten wir keine weitere Nacht auf dem dortigen River Side Camping verbringen. Die Hauptstraße und die Hunde in der Gegend haben uns eine sehr unruhige Nacht beschert und deshalb wollten wir direkt nach der Fahrradtour noch nach Rahdime. Schnell die Fahrräder am Auto befestigt, geduscht und bezahlt. Jetzt ging es im Dunkeln los. Die Albaner fahren sehr vorsichtig! Tagsüber haben wir das anders kennen gelernt. Am Anfang habe ich noch die Autos überholt, bis wir auf das erste unbeleuchtete Gefährt stießen. Tatsächlich wären wir fast aufgefahren. Es handelte sich um einen alten Traktor mit Anhänger. Vorne waren sogar zwei Scheinwerfer, aber hinten brannte kein Lichtlein! Wahnsinn! Mit Fußgängern und unbeleuchteten Fahrrädern muß man immer rechnen auch auf Hauptstraßen.

Aber ok, nichts passiert, weiter geht’s.

Hinter Lushnja gibt es sogar eine gut ausgebaute Autobahn. Wir dürfen hier bis zu 110km/h fahren. Und dann passiert es wieder, auf der Autobahn fährt ganz rechts auf dem Standstreifen wieder ein unbeleuchteter Traktor. Im letzten Moment schreit Bettina auf und ich kann dem Gefährt noch ausweichen. Glück gehabt!

Fazit: Nachts fahren in Albanien sollte man nur wenn unbedingt notwendig.

Kategorien
Radtour Reise

Mit dem Fahrrad von Berat nach Belsh und zurück

https://www.komoot.de/tour/573029684?ref=aso

Nachdem wir uns am Vortag die Füße rund gelaufen haben bei unserem Walk in Berat ging es heute zu einer Gravelbike Tour.

Ich hatte die Tour per Komoot geplant und jetzt musste sich zeigen wie die Praxis aussieht. Erstmal ging es die Hauptstraße lang aus der Stadt raus. Am Morgen, zwischen 5 und 6, habe ich mich noch gewundert warum soviel Verkehr auf der Straße vor dem Campingplatz war. Schräg gegenüber hatte ein Wochenmarkt aufgemacht, da wollten also die Autos hin. Weiter ging es auf der Hauptstraße. In Albanien haben die größeren Strassen einen breiten Rand und dort kann man komfortabel radeln. Dann wurden wir auf kleine Straßen geleitet, erst noch mit Asphalt und dann ging es auf Schotterwegen weiter. Ich hörte hinter mir schon Bettina fluchen und dachte nur hoffentlich werden die Straßen wieder besser. Plötzlich stehen wir auf einer Startbahn. Zwei junge Soldaten sitzen neben zwei MIGs in der Sonne. Seltsamerweise ist das Foto verschwunden, dass ich aufgenommen habe. Zensiert Google meine Fotos? Wir sind schnell weiter gefahren bevor uns noch jemand fragt.

Weiter geht’s vorbei an einem Blumenladen, der ganz viele Plastikblumen verkauft. Wozu soll das gut sein? Bettina hatte die richtige Idee, die wurden auf dem Friedhof benötigt.

Direkt auf dem Friedhof steht eine stillgelegte Ölpumpe.

Dann finden wir die erste noch laufende Pumpe. Das Erdöl wurde über Schläuche, sehen aus wie Wasserschläuche, die Strassen entlang zu Tanks gepumpt.

In der ganzen Gegend sieht man ganz viele Fördertürme, die teilweise noch funktionieren, aber der Großteil war außer Betrieb.

Jetzt ging es auf einer Straße weiter Richtung Belsh.

Die erste Schildkröte die wir sehen, leider tot.
Blick auf Belsh.

Hier gab es eine größere Stärkung.

Ein Plattfisch aus dem örtlichen See.

Man achte auf die vielen albanischen Fahnen.

So jetzt auf zurück nach Berat. Uups, da mussten wir einige üble Gravelroads bewältigen, teilweise auch zu Fuß.

Steil, staubig, nicht befahrbar.

Aber irgendwann durften wir wieder auf die Fahrräder steigen und jetzt ging es, da Bettina keine Lust mehr auf Gravelroads hatte, über die Hauptstraße wieder zurück nach Berat.

Kategorien
Reise

Bauer oder Nomade?

…das ist hier die Frage!

Wir waren nun 11 Tage bei Spartak und Aysche in der Buona Vila Strandbar. Es waren wunderbare Tage. Wir haben uns viel erzählt. Von der Familie, vom Leben, was man so erlebt hat. Die beiden guten Seelen haben uns wunderbar verpflegt. In der Hauptsache Fisch. Einfach lecker über dem offenen Holzfeuer gegrillt oder frittiert. Mit Salat, Joghurt (eine Art Tzatziki), Oliven und noch viele Leckereien mehr.

Ihr Sohn Lido unterstützt die Beiden wo es geht und steht seinem Bruder, der an eine Art ALS erkrankt ist liebevoll zur Seite. Wir haben uns so gut aufgehoben gefühlt. Ein schönes Gefühl, wenn man so fremd in einem Land ist.

Die Strandbar ist auch ein toller Ort anderen Reisenden zu begegnen. Es gab immer einen interessanten Austausch. Es ist schön bei einem kühlen Bierchen oder einem Glas Landwein den Geschichten der anderen zu lauschen. Und es ist schön die eigene Geschichte erzählen zu können. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeiten zu entdecken.

Ich habe mich richtig heimisch gefühlt. Dann kommt doch der Tag, an dem es weiter gehen soll mit der Reise, das Nomadentum beginnt wieder. Der Bauer in mir tut sich schwer. Als Aysche auch noch anfängt rote feuchte Augen zu bekommen, muss ich mich auch zusammen reißen. Wir haben alle herzhaft gelacht, denn wir sind ja nicht aus der Welt und können jederzeit wieder kommen.

Albanien hat eine für mich wunderbare Energie, die sich jedoch in all seinen Facetten bewähren muss. Noch sind wir erst kurz in diesem Land und ich bin gespannt was für Erlebnisse es für uns noch bereit hält.

Als erstes Fazit kann ich sagen, dass die Menschen hier unglaublich hilfsbereit sind. Ich war so reserviert unseren ersten Helfern in Koplik gegenüber, dass ich mich im Nachhinein etwas schäme. Warum beeinflussen die negativen Geschichten der anderen mich so, dass mein Fühlen getrübt wird?

Von links: Aysche, Bettina, Lido, Sparak, Olaf
Kategorien
Reise

Festgefahren in Albanien

Auf der Suche nach einem Telefonshop indem wir uns eine Datenkarte für Albanien kaufen wollten sind wir in den Ort Koplik hinein gefahren. Es ist ein kleiner Ort mit ca 4.000 Einwohnern. Wir befuhren die Hauptdurchgangsstraße und sahen einen Vodafone-Shop. In Albanien hält man nix vom ordentlichen parken. Viele stehen halb in den Lücken oder in der zweiten Reihe. Die Straße war auch nicht besonders breit. Für unseren WoMo war da keine Parklücke zu entdecken.

Auch gab es keine Hinweise auf einen Parkplatz. So entschlossen wir uns zu wenden und zurück zu fahren und in zweiter Reihe wie die Einheimischen es machen zu parken. Olaf sollte in den Shop gehen und ich sollte die Stellung im Wagen halten. So weit so gut.

Um zu wenden fuhren wir in eine Gasse, aber anstatt gleich nach dem Einfahren irgendwie rückwärts wieder raus zu kurven sind wir ein Stück hoch gefahren. Leider war die Gasse von beiden Seiten mit Autos zugeparkt und entpuppte sich dann auch noch als Sackgasse ohne Wendehammer.

Irgendwie mussten wir hier wieder raus. Ein Stück rückwärts und dann sind wir links in ein weitere Gasse eingefahren um aus dieser rückwärts heraus zu drehen um in Fahrtrichtung Hauptstraße zu gelangen. Das mißlang total, da wir nicht sehen konnten, dass rechts von der Einfahrt ein tiefer Absatz war, in den wir auf keinen Fall hineinfallen durften. Kurbel hin Kurbel her. Festgefahren.

Dann haben wir die Flucht nach vorne angetreten. Ich bin die Gasse hoch gelaufen und diese endete in einem Hinterhof auf dem ich die Chance des Wendens erhofft hatte. Olaf fuhr los und das erste Hindernis was wir nicht beachtet hatten war ein Feigenbaum mit tief hängenden Ästen. Olaf ist mit Gewalt da durch. Das hat geknirscht.

Dann sind wir auf den Hof gefahren und haben versucht zu wenden, was doch nicht gelang. Kurze Zeit später standen 4 Albaner mit im Hof. Diese kamen aus einem Laden zu dem der Hof gehört. Wunderten sich zu Recht. Schauten aufs Kennzeichen und freuten sich. Einer von ihnen spricht recht passabel deutsch.

Zuerst waren wir etwas verhalten. So zwei deutsche Greenhorns in einem Hinterhof in Albanien mit 4 fremden Menschen machte bei mir leichtes Magengrummeln. Die Jungs waren jedoch total hilfsbereit. Wir kurbelten und kurbelten und es passte nicht. Ein Wagen der dort parkte stand im Weg. Der Besitzer wurde fix angerufen, der kam auch sofort und fuhr den Wagen weiter Richtung Gebäude. Raus aus dem Hof kam ja keiner mehr, weil wir mit unserem Geschoss alles blockierten. Letztendlich hat der Albaner, der deutsch spricht, das Steuer übernommen. Es wurden alle 3 Autos, die im Hof standen weiter Richtung Haus geparkt und es musste ein Stapel alter Fliesen weggeräumt werden und der im Hof stehende Baum musste ein paar Äste lassen.

Die Fliesen mussten weg…

Nach über einer Stunde haben wir den Wagen gewendet bekommen. Der Albaner hat den Wagen zur Straße rausgefahren wobei wir wieder unter den Feigenbaum durch mussten. Augen zu und durch. Dann stand unser Schätzchen schick geparkt in Fluchtrichtung in der Gasse. Geschafft. Das war eine Aufregung.

Nach der Aktion ist der deutsch sprechende Albaner mit uns zum Vodafone-Shop gegangen und danach hat er uns in sein Café in dessen Hinterhof wir gelandet sind zum Kaffee eingeladen. Wir haben uns noch eine Stunde sehr nett unterhalten. Über seine Flucht 1991 aus Albanien nach Deutschland, über seine Rückkehr, seine Tochter und seinen Sohn, die beide in Holland studieren, seine Frau, die Lehrerin ist und gerade die Kinder in Holland besucht und über dies und das. Es war toll. Der Kaffee war super lecker.

Auf dem Hinterhof vom Café Kopliku sind wir gestrandet 😳

Immer wieder mussten wir über die Aktion lachen und den Kopf schütteln. Insbesondere als er uns seine Sicht erzählte wie er und sein Mitarbeiter den großen Wagen im Hof stehen sahen und dachten „was macht denn der LKW dahinten im Hof“. Wobei diese Aktion großes Potential hatte das WoMo zu schrotten.

Die Nacht haben wir auf einem Campingplatz verbracht, der eigentlich schon geschlossen hatte, wo wir und noch ein WoMo aus Spanien gegen eine kleine Gebühr von 2,30 EUR Stromgeld standen. Der Campingplatz war mit einem Tor gesichert und eine Security war auch anwesend. So haben wir entspannt dort die Nacht verbracht.

Unser Nachtplatz
Schöner Campingplatz am Skardarsko See
Relax
Blick vom Ponton
Kategorien
Reise

Montenegro im Schnelldurchlauf

Die ganze Nacht hat es geregnet und gestürmt. Am nächsten Morgen haben wir unsere Sachen gepackt und uns Katzenwäsche mäßig fein gemacht und sind los gefahren. Die Sanitäranlagen waren nicht wirklich einladend für ausgiebige Körperpflege.

🤔
Och nööö 😶

Zunächst fuhren wir nach Kotor, um die Datenkarte im Telefon-Shop aktivieren zu lassen, damit wir unterwegs erreichbar sind. Olaf und ich sind im Prinzip auf Arbeit auch wenn wir reisen. Dann ging es die Küste entlang Richtung Albanien.

Was uns auffiel ist, dass viel Müll in den Ecken und am Straßenrand liegt. Das war weder in Slowenien noch in Kroatien der Fall. Auch die Häuser sind ärmlicher, vieles sehr herunter gekommen oder halb fertig aufgegeben. Viel Plattenbau. Dazwischen immer mal wieder was für´s Auge, was aber eher die Ausnahme war.

Je näher wir an den bekannten Küstenort Budva kamen umso dichter wurde die Bebauung. Die Häuser immer höher und immer hässlicher. Wir waren total enttäuscht. Die Strände sahen toll aus, aber alles davor nicht. Viel Beton, Schotter und ungepflegte Freiflächen.

Budva
Sveti Stefan (Kloster) hinter Budva

Insgesamt begleitete uns das Bild der Hochhäuser am Meer. Erst als wir von der Küste ins Inland zum Nationalpark Skadarsko Jezero fuhren wurde die Bebauung niedriger.

Skadarsko Jezero

Weiter in Richtung Albanien durchfuhren wir eine Ebene, die landwirtschaftlich mit dem Anbau von Wein, Obst und Gemüse genutzt wird. In der Ebene liegen die Häuser weit verstreut auf großen Grundstücken. Zur Grenze hin wird es wieder hügelig.

Häuser in der Ebene
…und überall Müll in den Ecken..

Leider hat es die ganze Zeit geregnet, es war grau in grau und so konnten wir uns gar nicht richtig vorstellen, dass Montenegro landschaftlich ein tolles Land ist. Hier und da ließ es sich dies erahnen.

Dann sind wir über die Grenze nach Albanien. Kurz hinter der Grenze waren wir wieder offline. Die Datenkarte aus Montenegro hatte keine Gültigkeit mehr und unsere deutschen Tarife eben auch nicht. So sind wir in den nächsten größeren Ort gefahren, um uns einzudecken.

In diesem Ort namens Koplik erwartete uns das bisher größte Abenteuer unserer Reise. Das erzähle ich euch morgen.